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Cyber-Mobbing

 

In diesem Schuljahr wurde mit den beiden 3. Klassen ein Cybermobbing Tag durchgeführt. Hintergrund für dieses Projekt waren einzelne und sich wiederholende negative Ereignisse auf den Handys der Schüler. Cybermobbing ist eine Sonderform des Mobbings und weist im Grunde die gleichen Tatumstände auf, es bedient sich lediglich anderer Methoden. Die Täter nutzen Internet- und Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren ihrer Opfer. Hierzu zählen z.B. im Internet E-Mail, Online-Communities, Chatrooms, Instant Messenger, Diskussionsforen, Video- und Fotoplattformen, Websites und andere Anwendungen. Mobiltelefone werden für Mobbingaktivitäten genutzt, um die Opfer mit Anrufen, SMS, MMS oder E-Mails zu tyrannisieren. Die multimediale Ausstattung der Mobiltelefone mit Foto- und Videokamera, Sprachaufzeichnungsmöglichkeit und Internetzugang gibt jungen Menschen im Kontext des Mobbings leicht nutzbare Technologien an die Hand.

Das Internet scheint die Hemmschwelle für Mobbingaktivitäten zu senken. Viele Kinder und Jugendliche trauen sich in der scheinbar anonymen virtuellen Welt eher, eigene Angriffe gegen andere, Beleidigungen oder Bloßstellungen von Menschen zu vollziehen. Dabei gibt es einen fließenden Übergang von „Spaß“ oder „Neckereien“ zur Gewaltausübung im Sinne von Mobbing. Mit Aussagen wie „Das war doch nicht ernst gemeint, das war nur Spaß“ verdeutlichen junge Menschen, dass ihnen häufig das notwendige Unrechtsbewusstsein, die erforderliche Sensibilität für ihr eigenes Handeln fehlt. Andererseits erleben sie in Schule, sozialem Umfeld, Medien und Politik Erscheinungen und Personen, die durch vergleichbares Handeln den Eindruck entstehen lassen, dass es „in Ordnung“ sei, andere bloßzustellen oder zu beleidigen.

Beim Cybermobbing können die Täter rund um die Uhr aktiv sein, das heißt, ihre Aktivitäten erfordern keinen direkten Kontakt zum Opfer. Die Täter finden im Internet zudem ein großes Publikum: Tausende Menschen können die Taten verfolgen, sie kommentieren oder unterstützen. Die veröffentlichten Texte, Fotos oder Videos werden durch andere Personen weiterverbreitet und somit weiteren Menschen zugänglich gemacht. Umfang und Auswirkungen der Veröffentlichungen zum Nachteil des Opfers sind somit weder zu steuern, noch sind sie überschaubar. Da das Internet nichts vergisst, also selbst gelöschte Inhalte immer wieder auftauchen können, ist es möglich, dass das Opfer selbst nach einer Beendigung des Konfliktes mit dem Täter immer wieder mit den Veröffentlichungen konfrontiert wird.

Die Opfer von Internetattacken können eine Vielzahl an Symptomen aufweisen, die auf Cybermobbing schließen lassen. Die Anzeichen ähneln anderen psychischen Belastungen. Problematisch ist, dass vor allem auch das Privatleben der Opfer von Cybermobbing geprägt ist. Diese sind häufig bedrückt, ungewöhnlich schweigsam oder nervös und angespannt. Viele Opfer leiden unter schwerwiegenden psychischen, psychosomatischen und sozialen Folgen wie Schlaf- und Lernstörungen, Schulangst, Depression, Selbstverletzungen oder körperlichen Erkrankungen.

Weitere Faktoren, die insbesondere bei Schülerinnen und Schülern auf Cybermobbing hindeuten können:

  • Das Opfer hat viele Ausreden für zerstörte oder scheinbar verlorengegangene persönliche Gegenstände.

  • Oft treten vor einem Schulbesuch unerklärliche körperliche Beschwerden auf.

  • Das Opfer erhält keine Einladungen bspw. zu Kindergeburtstagen oder Partys.

  • Das Opfer will oft nicht mehr mit dem Bus in die Schule fahren oder will häufig von den Eltern gebracht und geholt werden.

  • Opfer spielen ihre Situation vor Erwachsenen meist herunter.

Ziel dieses Projektes war es präventiv vor zu beugen aber vor allem, da bereits Situationen entstanden sind die in die Richtung des Cybermobbings gehen, soll es vor allem sensibilisieren. Im Weiteren ging es darum das Klassenklima zu stärken und den Kindern aufzuzeigen ihr seid nicht allein und ihr müsst keine Angst als Opfer haben davon zu erzählen. Aus diesem Grund nahmen auch die Klassenlehrerinnen teil und begleiteten das Projekt um vor allem Symptome rechtzeitig zu erkennen und zu handeln.

 

Handlungskonzept

Das Projekt Cybermobbing Prävention wurde Kindern im Klassenverband für die Themen Mobbing und Cybermobbing vermittelt und sensibilisiert. Neben rechtlichen Aspekten digitaler Mediennutzung lernten die Kinder, welche Folgen das Veröffentlichen persönlicher Daten in sozialen Netzwerken haben kann. Im Unterrichts gewöhnten Rahmen erlebten die Kinder Ausgrenzungserfahrungen, die anschließend im Gruppenverband diskutiert wurden. Durch gemeinsame Reflexion erkannten die Kinder ihre persönliche Einstellung zu den Themen Respekt und Gewalt.

Es wurden u.a. folgende Fragen erarbeitet:

  • Was ist Ausgrenzung?

  • Wann wird Ausgrenzung zu Mobbing?

  • Was sind Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede von Mobbing und Cybermobbing?

  • Wie können sich Kinder vor Mobbing schützen?

 

Das Projekt wurde von der Schulsozialarbeit organisiert und aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.